Während des gesamten Bildungsprozesses am Colegio Andino ist es wichtig, Räume für das Nachdenken über die Beziehungen zu anderen, unsere Existenz und was darüber hinaus geht, zu schaffen. In diesem Sinne können die Schüler:innen in der Mittelstufe jedes Jahr wählen, ob sie am Religions- oder Ethikunterricht teilnehmen wollen.
Die Tatsache, dass die Schüler:innen (mit Hilfe ihrer Eltern) zwischen diesen beiden Kursen wählen können, bedeutet nicht, dass es sich um gegensätzliche Szenarien handelt, sondern vielmehr, dass es sich um zwei Perspektiven handelt, die eine Beobachtung von menschlichem Verhalten ermöglichen.
In diesem Sinne konzentriert sich der Religionsunterricht auf die Entwicklung einer religiösen Kultur durch verschiedene Ansätze (z. B. das Studium der Geschichte der Religionen), während der Ethikunterricht sich auf die Frage konzentriert, wie wir uns im Alltag verhalten und wie wir dieses Verhalten begründen.
Mit anderen Worten: Der Religionsunterricht öffnet Räume, um über Religion in der Geschichte nachzudenken, d. h. über die Art und Weise, wie der Mensch seine Beziehung zum Transzendenten gestaltet hat; der Ethikunterricht seinerseits zielt darauf ab, argumentative Fähigkeiten zu entwickeln, um ethische Urteile über Handlungen zu fällen, die in der eigenen Lebensgeschichte, in ethischen Dilemmata, in der Literatur und in aktuellen Kontexten wie sozialen Netzwerken oder den Medien stattfinden.
